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Herz- oder Mitralinsuffizienz: Achten Sie auf diese Symptome!

Eine Herz- oder Mitralinsuffizienz äußert sich durch typische Beschwerden. Diese sind unterschiedlich, je nachdem, ob die linke oder die rechte Herzhälfte betroffen ist.

Mitralinsuffizienz Symptome

Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist die Pumpkraft des Herzens so eingeschränkt, dass Blut im Gefäßsystem nicht mehr ausreichend schnell oder ausreichend stark zirkulieren kann. Ursache ist häufig eine Überlastung des Herzens durch andere Krankheiten wie Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit. Im Verlauf der Erkrankung vergrößert sich das Herz oft. Dies kann Auswirkungen auf die Mitralklappe haben, welche sich zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer befindet: Durch die vergrößerten Herzhöhlen schließt die Mitralklappe nicht mehr richtig. Diese Undichtigkeit (Mitralinsuffizienz) führt dazu, dass Blut aus der Herzkammer in die falsche Richtung, nämlich zurück in den linken Vorhof fließt. Die Symptome einer Mitralinsuffizienz ähneln daher denen, die bei einer Schwäche der linken Herzhälfte (Linksherzinsuffizienz) auftreten. Mit der Zeit kann eine Mitralinsuffizienz aber auch zu einer Schwächung der rechten Herzhälfte führen (sekundäre Rechtsherzinsuffizienz).

Wenn die linke Herzhälfte aus der Puste kommt

Im Fall einer Linksherzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend sauerstoffreiches Blut aus der Lunge in das Gefäßsystem des Körpers zu pumpen. Durch die Unterversorgung kommt es zu einer spürbaren Leistungsminderung: Sie fühlen sich schnell erschöpft und müssen bei Belastungen, die früher kein Problem waren, häufiger Pausen einlegen, da Sie keine Luft bekommen. Dies kann zum Beispiel beim Treppensteigen oder der Gartenarbeit der Fall sein. Wird auch das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, können Müdigkeit und Konzentrationsschwäche die Folge sein. In schweren Fällen kann es zu Benommenheit, Schwindel und Bewusstseinsstörungen kommen.

Eine weitere Folge der verminderten Pumpleistung des Herzens ist, dass das Blut nicht schnell genug weitertransportiert wird, sodass es sich in die Blutgefäße zurückstaut. Bei einer Herzschwäche, die vorwiegend die linke Herzhälfte betrifft, führt dies dazu, dass das Blut nicht mehr ausreichend aus der Lunge abtransportiert werden kann. Durch den Rückstau tritt Flüssigkeit aus dem Blut in das umgebende Gewebe aus, was die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut einschränkt und die Luftnot weiter verstärkt. Besonders nachts kann es dadurch zu Hustenanfällen kommen, man bezeichnet diese Form der Atemnot als Herzhusten (Asthma cardiale).




So lässt sich eine Rechtsherzschwäche erkennen

Bei einer Rechtsherzschwäche dagegen staut sich das Blut in den Körperkreislauf, was zu Wassereinlagerungen (Ödemen) führt. Am schnellsten werden diese an den Fußknöcheln und dem Fußrücken sichtbar, später können auch die Unterschenkel und die Hände betroffen sein. Gerade zu Beginn sind diese Wassereinlagerungen aber oft schwer zu erkennen, eine unerklärliche Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährungsgewohnheiten kann hier ein Warnhinweis sein.

Außerdem kann es aufgrund der Wassereinlagerungen passieren, dass Sie nachts häufiger auf die Toilette müssen. Wenn Sie schlafend im Bett liegen, kann das Herz nämlich leichter arbeiten. Dies hat einerseits zur Folge, dass die Nieren besser durchblutet werden, andererseits kann auch das im Gewebe angesammelte Wasser wieder abtransportiert werden. Die Nieren reagieren sofort auf diese zusätzliche Menge an Flüssigkeit und scheiden das Wasser als Urin aus.

Bei einer Rechtsherzschwäche kann es außerdem aufgrund des Blutrückstaus im Verdauungstrakt zu Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Wasseransammlungen im Bauchraum kommen.

Was tun bei Beschwerden, die auf eine Herz- oder Mitralinsuffizienz hindeuten?
Je eher eine Herzschwäche oder eine Mitralinsuffizienz erkannt und behandelt wird, desto günstiger lässt sich der Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Bleibt die Krankheit dagegen unbehandelt, wächst die Belastung für Herz und Lunge und das Risiko einer Verschlechterung von Lebensqualität und Lebenszeit steigt. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine Vielzahl an effektiven Möglichkeiten, um eine Herz- oder Mitralinsuffizienz zu behandeln. Wenn Sie Symptome bei sich feststellen, nehmen Sie diese daher nicht als normale Altersbeschwerden hin, gegen die sich sowieso nichts machen lässt. Warten Sie auch nicht ab in der Hoffnung, dass die Symptome von alleine verschwinden, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Erfahrene Ärzte in Ihrer Umgebung finden Sie auch mit unserer Kliniksuche.

Um zu testen, ob bei Ihnen Hinweise auf eine Herz- oder Mitralinsuffizienz vorliegen, füllen Sie einfach online den folgenden Fragebogen aus. Die Auswertung wird Ihnen gleich im Anschluss an die Teilnahme angezeigt, und Sie können sich die Ergebnisse ausdrucken, um beim nächsten Arztbesuch gut vorbereitet zu sein.

Der folgende Test bietet mit 12 einfachen Fragen die Möglichkeit, besser einschätzen zu können, wie Sie sich derzeit fühlen und ob Ihre Lebensqualität eingeschränkt ist. Auch bei diesem Test können Sie sich selbstverständlich die Auswertung ausdrucken und mit zum nächsten Arztbesuch nehmen.

 

Autor: Dr. Annukka Aho-Ritter, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: August 2016

Quellen:

Arasteh K et al. Duale Reihe Innere Medizin. Thieme, Stuttgart. 2012.

Kardiologen im Netz: www.internisten-im-netz.de (Herausgeber: Berufsverband Deutscher Internisten e.V.), letzter Abruf Juli 2016

Herold G et al. Innere Medizin. Selbstverlag. 2016

Patientenleitlinie Herzschwäche. Medizinisches Wissensnetzwerk evidence.de der Universität Witten/Herdecke. www.patientenleitlinien.de/Herzinsuffizienz/herzinsuffizienz.html

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