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Behandlung von Herzklappenerkrankungen: Trikuspidalklappenstenose & Trikuspidalklappeninsuffizienz

Im dritten Teil unserer Serie zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen geht es um zwei Krankheiten, welche die Trikuspidalklappe betreffen: die Trikuspidalklappenstenose und die Trikuspidalklappeninsuffizienz. Lesen Sie hier, welche Therapieoptionen wann zum Einsatz kommen.

Die Trikuspidalklappenstenose ist heutzutage selten

Trikuspidalklappenstenose und Trikuspidalklappeninsuffizienz
Abb. 1: Die Trikuspidalklappe verhindert, dass venöses Blut aus der rechten Herzkammer zurück in den rechten Vorhof fließt.

Die Trikuspidalklappe befindet sich auf der rechten Herzseite und sorgt dafür, dass venöses Blut aus der rechten Herzkammer in den Lungenkreislauf gepumpt wird und nicht zurück in den rechten Vorhof fließt (Abb. 1). Da eine Verengung der Trikuspidalklappen-Öffnung (Trikuspidalklappenstenose oder kurz Trikuspidalstenose) normalerweise durch rheumatisches Fieber verursacht wird, tritt diese Form der Herzklappenerkrankungen in Ländern wie Deutschland heute nur noch selten auf.

Verursacht eine schwere Trikuspidalklappenstenonose Beschwerden oder ist eine andere Klappenoperation des linken Herzens geplant, ist es sinnvoll, die Trikuspidalklappe zu reparieren oder zu ersetzen. Zuvor kann der Arzt versuchen, die Klappenöffnung mit Hilfe eines Ballons aufzuweiten (perkutane Ballonvalvuloplastie). Sind Anzeichen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) vorhanden, können Medikamente wie wassertreibende Mittel (Diuretika) dabei helfen, Symptome wie Luftnot und die Bildung von Wassereinlagerungen (Ödemen) zu lindern.

Trikuspidalklappeninsuffizienz: Nicht selten, aber selten behandlungsbedürftig

Bei vielen Menschen lässt sich mittels Herzultraschall (Echokardiographie) eine leichte Undichtigkeit der Trikuspidalklappe (Trikuspidalklappeninsuffizienz) feststellen, die jedoch keine Behandlung erfordert. Bei krankhaften Fällen von Trikuspidalklappeninsuffizienz liegt die Ursache meist in anderen Erkrankungen, die zu einer Überbelastung der rechten Herzhälfte führen. Daher gilt wie auch bei der sekundären Mitralinsuffizienz, dass der Arzt in erster Linie die Grunderkrankung wie beispielsweise eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) behandelt.

Bei einer schweren Trikuspidalklappeninsuffizienz kann es nötig sein, die Trikuspidalklappe zu reparieren (Klappenrekonstruktion) oder gegen eine neue Klappe auszutauschen (Klappenersatz). Außerdem könnten zukünftig kathetergestützte Eingriffe eine Alternative zu herkömmlichen Trikuspidalklappen-Operation darstellen. Hierbei wird z.B. über einen kleinen Schnitt in der Leiste ein Katheter über die Leistenschlagader bis zum Herzen vorgeschoben – eine Eröffnung des Brustkorbs und der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine sind hierbei nicht notwendig, so dass der Eingriff weniger belastend ist. Diese neuen Verfahren werden derzeit allerdings noch in Studien untersucht, so dass es einige Zeit dauern kann, bis sie routinemäßig zum Einsatz kommen.

Symptome wie Wassereinlagerungen (Ödeme) lassen sich mit wassertreibenden Medikamenten (Diuretika) lindern, diese können jedoch nicht die Ursache der Trikuspidalklappeninsuffizienz beheben – falls eine Operation nötig ist, sollte sich der Zeitpunkt des Eingriffs daher nicht durch den Einsatz dieser Medikamente verzögern.

 

Autor: Dr. Annukka Aho-Ritter, medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum: August 2016

Quellen:

Arasteh K et al. Duale Reihe Innere Medizin. Thieme, Stuttgart. 2012.

ESC/DGK Pocket-Leitlinie: Herzklappenerkrankungen (Version 2012)

ESC/EACTS Guidelines on the Management of Valvular Heart Disease 2012. Eur Heart J. 2012;33(19):2451-96 und Eur J Cardiothorac Surg. 2012;42(4):S1-44

Herold G et al. Innere Medizin. Selbstverlag. 2016

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